AbidiText

... weil Worte wirken!

Zweites Standbein: Abtrittanbieter*

Fundsachen / by

Wer durch romantische Gassen idyllischer Touristenstädtchen flaniert und – zwischen Souvenirshopping und Sightseeing – den ein oder anderen Milchkaffee, Most oder Mineraldrink konsumiert, hat früher oder später ein dringendes Bedürfnis. Wenn der Druck wächst, sinkt die Moral – und der Gedanke „hier kennt mich kein Schwein“ lässt so manchen ansonsten hochanständigen Zeitgenossen geschwind das nächstgelegene Lokal betreten. Nicht etwa, um dort die Wirtschaft anzukurbeln, sondern um das stille Örtchen aufzusuchen. Und dann wieder zu verschwinden. Dagegen hilft es nur, an das Gewissen zu appellieren:

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Die Bitte ist höflich formuliert. Die Nutzungsgebühr angemessen. Und der Zusatz in etwas kleineren Lettern einfach unübertroffen:

„Sie wurden bereits gesehen!!!!!!“

Danke, Snez, für das Foto. Ein Argument dafür, dass man das Handy wirklich ÜBERALL hin mitnehmen sollte – wenn man schon ohne Fotoapparat verreist …

*Abtrittanbieter – offenbar doch kein ganz so ausgestorbener Beruf …

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Lach!!! Das ist Erpressung! Am stille Geschäft kostet an touristischen Hochburgen wie der Ostseestrand mal eben schlappe 1 Euro. Als vierköpfige Familie sollte man da nach Alternativen suchen. Schließlich kennt uns dort kein Schwein hihi

    • Na dann ist das am Bodensee ja geradezu ein Schnäppchen. Wobei: an der niederländischen Küste kostete es nur 40 Cent. Und es gab keine Drohschilder, auf denen „je woordt al gezien“ stand :-)

      • Wieso Schnäppchen? Wir haben doch beide je 6 Euro oder so bezahlt! Und das sogar vorher. Aber immerhin waren da Milchkaffee und ein leckeres Stück Kuchen mit drin. :-)

        • Wir haben das Etablissement ja auch PRIMÄR wegen des Milchkaffees betreten – dass wir die Örtlichkeiten aufsuchen mussten, war ja nur eine Folge davon. Und natürlich betraf uns das Warnschild überhaupt nicht. Wir waren ja Gäste, keine Passanten :-)

  3. Der helle Wahnsinn! :-O

    Auf höflich und „gediegen“ folgt hier unhöflich und „befehlerisch“. Außerdem steht im Deutschen vor Ausrufenzeichen KEIN Leerzeichen – und schon erst recht nicht vor 100 Ausrufezeichen! ;-)
    Faszinierend, dieses Foto. Danke fürs Teilen!

    Grüße von Coralita
    (=> wieder zurück aus vielen Touristenörtchen)

    • Ja, dieser Kontrast ist herrlich! Fast so wie auf dem Zettel, den ich vor Jahren mal am Eingang eines Pennymarktes fand (und dummerweise nicht fotografierte). Darauf stand: „Die Zusammenkünfte und Gelage vor diesem Markt müssen ein Ende haben. Wenn ich noch einmal einen erwische, der hier hinpisst, knallt’s!“