Da war ich nun jahrelang stolz wie ein Spanier darauf, immer pünktlich – eigentlich fast überpünktlich – abgeben zu können. Egal, wie viele Jobs sich auf dem Schreibtisch türmen: AbidiText ist immer rechtzeitig fertig. Garantiert. Prokrastination? Ein Fremdwort. Das merk ich mir nicht mal! Obwohl Elke es so schön erklärt hat …
Wie gesagt. Ich hielt mich für super organisiert, diszipliniert, strukturiert. Und nun das: Ich muss lesen, dass alles – ALLES! – purer Zufall ist. Beziehungsweise ganz simpel erklärbar durch Parkinsons Gesetz.
Denn das besagt:
„Arbeit dehnt sich genau in dem Maß aus, wie viel Zeit zu ihrer Erledigung zur Verfügung steht – und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist.“
Hm. Das frustriert mich allerdings ziemlich. Nicht nur, dass das einzige Gesetz, das ich aus dem Physikunterricht noch weiß („Arbeit ist Kraft mal Weg“) hier ebensowenig anwendbar ist wie die Alltagsweisheit „Zeit ist Geld“. Nein, es ist schlimmer: Mein Gerade-immer-pünktlich-mit-allem-Fertigwerden hat ÜBERHAUPT NICHTS mit Genialität zu tun, nicht einmal mit Zufall. Es ist eine schlichte Alltäglichkeit.
Oder anders gesagt: Ich bin aus dem gleichen Grund so zuverlässig und pünktlich, aus dem so viele Senioren niemals Zeit haben.
Eine Frage bringt mich allerdings schwer ins Grübeln: Was bedeutet das alles für Stundensätze und Kalkulationen? Würde Parkinsons Gesetz also auch erklären, warum Fleiß nicht reich macht?
Heike 1 / Frau H.
Ei, ei – erschreckend! Da finde ich mich doch gleich 2x wieder.
Falle eindeutig unter den Begriff: Prokrastination! Oh ja, bin eindeutig ein Aufschieber unangenehmer Dinge. Aber das wird sich jetzt, wo ich weiß dass es krankhaft ist, ändern:
Also ich dachte mir das folgendermaßen: Suche mir einen Psychologen, der kündigt meinen doppelt laufenden Telek.-vertag, also natürlich nur einen; UND den dazu paralell laufenden/unnötigen Kabelvertrag. Mit dem dadurch gesparten Geld (ca. 80€) bezahle ich dann das Porto, für den Psychologen werde ich einfach meinen Kredit aufstocken, und schon bin ich befreit!!!
(Vielleicht würde es aber einfach genügen, eine recht formulierungsfreudige Freundin von mir zu bitten, mir zu helfen…..) :-))
Aber auch das Gesetz des lieben Parkinson trifft zu, das sehe ich aber eher positiv, denn jetzt habe ich endlich eine Ausrede für meine Chefin und das sogar schwarz auf weiß!
Die Frage meiner Chefin: Wieso brauchst DU für 10 Pat. genauso lange, wie für 20???? Ja wie? Noch nie was von Parkinsons Gesetz gehört? Aber Hallo – und das dir!
Das gefällt mir!