Morgen ist Anpfiff: WM 2010. Oder, wie man korrekterweise sagen müsste: FIFA Fussball-WeltmeisterschaftTM 2010. Ja, so will es die Fédération Internationale de Football Association, also der Weltfußballverband, geschrieben sehen. Mit ss statt ß und ohne Bindestrich. So sehr es dem Texterinnenauge schmerzt. Sorry, FIFA. Ich schreibe jetzt, wie ich will: WM 2010. Worüber ich genau schreibe? Ach, es gibt sooo viel nutzloses Wissen rund um Fußball, WM und Südafrika …
Zwischen dem 11. Juni und dem 11. Juni wird es 64 spannende, langweilige, aufregende, mittelmäßige, ausgewogene, sensationelle und hoffentlich faire Spiele geben.
Für Diskussionen werden garantiert wieder die Schiedsrichterentscheidungen sorgen, vor allem, wenn es um Abseits geht. Abseits gilt als komplizierteste Regel im Fußball – doch sie ist es, die aus tumbem Gebolze ein strategisches Spiel macht. Denn sie verhindert, dass ein lauffauler Stürmer vor dem gegnerischen Tor auf Traumpässe wartet, den Fuß hinhält und das Runde ins Eckige macht. Natürlich würden dann mehr Tore fallen – eins langweiliger als das andere.
So erklären Frauen Abseits. Männer benötigen dazu diverse Gegenstände wie Salzstreuer, Butterdosen und Knäckebrotpackungen. Oder sie sagen einfach „Abseits is‘, wenn dat lange Arschloch zu spät abspielt“ (Hennes Weisweiler). Gilt natürlich nicht bei Einwurf, Abstoß oder Eckstoß und (seit 1907) auch nur, wenn sich derjenige, dem dat lange Arschloch zupasst, in der gegnerischen Hälfte aufhält …
Austragungsorte der WM 2010 sind die Stadien in Durban, Port Elizabeth, Rustenburg, Nelspruit, Pretoria, Bloemfontein, Johannesburg, Kapstadt und Polokwane. Und überall gilt das Motto der WM 2010: „Ke Nako. Celebrate Africa’s Humanity“, was man mit „Es ist Zeit, Afrikas Menschlichkeit zu feiern“ übersetzen kann.
Das Maskottchen heißt Zakumi und ist ein grünhaariger Leopard. Sein Name besteht aus dem internationalen Kfz-Kennzeichen für Südafrika (ZA) und einem Wort, das in mehreren afrikanischen Sprachen „zehn“ bedeutet (KUMI). Der offizielle WM-Ball heißt Jabulani. Zulusprache klingt in dem Fall eindeutig besser als Deutsch, denn „Feiern“ wäre ein eher dämlicher Ballname.
Nach Indien ist Südafrika übrigens das Land mit den meisten offiziellen Amtssprachen: Neben Englisch und Afrikaans sind das isiZulu, Siswati, Süd-Ndebele, Sesotho, Nördliches Sotho, Xitsonga, Setswana, Tshivenda und isiXhosa. Doch bei elf Sprachen ist in Südafrika noch lange nicht Schluss – denn da sind die vielen nicht amtlichen Sprachen wie Nördliches Ndebele, Khoikhoi oder Fanakalo noch gar nicht mitgezählt …
Und dann hört man ständig die Vuvuzela. Die übrigens nichts mit Uwe Seeler zu tun hat. Es sei denn, Uwe Seeler besitzt selbst eine. Was ich für seine Nachbarn nicht hoffe – denn die typische südafrikanische Fußballfantröte, die klingt wie eine Mischung aus defektem Nebelhorn, kreißender Antilopenkuh oder schmerzhafter Elefantenblähung, ist laut. Schrecklich laut! Weil das die Zuhörer nicht nur in den Wahnsinn treibt, sondern auch krank macht, ahndet die Stadt Köln das Vuvuzelablasen bei öffentlichen WM-Veranstaltungen mit einem Bußgeld von 35 Euro. Verboten sind die Hörsturzinstrumente auch in Dortmund, Gelsenkirchen, Rheine und Leverkusen. Unter anderem.
Fußball ist in Südafrika die Lieblingssportart der schwarzen Bevölkerung. Bei den meisten weißen Einwohnern sind Rugby und Cricket noch populärer.
Bafana Bafana ist der Name, den südafrikanische Fans ihrer Fußballnationalmannschaft gegeben haben. Das ist isiZulu und heißt „unsere Jungs“. Interessant wäre zu wissen, was „Jogis Jungs“ auf isiZulu hieße …
Broken Spirits
Den Vuvuzela-Klang haste gut beschrieben…. ich kann das Getröte irgendwie nicht mehr hören.
Aber gut… für Fußball fehlt mir eh jedes Verständnis. ;-)
admin
Ich kann inzwischen absichtlich kein Getröte mehr hören – indem ich es einfach ignoriere. Funktioniert aber nur so lange, bis irgendwer sagt: Boah, das nervt vielleicht …