… und wenn das geschieht, packt sie natürlich noch etwas: ihren Koffer. Oder Rucksack, Seesack, Reisetasche, was immer. Entscheidend ist – wie so oft – der Inhalt. Und da greift Rosa Muster spontan zu ihren Lieblingssachen: Die geblümte Bluse muss mit, genau wie die Jeans in Lila, die neue Strickjacke (wie ist sie all die Jahre nur ohne dieses Designerstück ausgekommen?), die gestreiften Shorts, das Batik-T-Shirt, die figurfreundliche Tunika … Rosa Muster packt und packt und packt.
Ich wage eine Prognose: Neunzig Prozent der Klamotten wird sie ungetragen wieder mit nach Hause bringen. Hat sie also zu viel eingepackt? Ja. Und nein! Denn sie muss sich am Urlaubsort sogar noch neue Sachen kaufen! Ja, sie ist förmlich gezwungen dazu, trotz der Preise, die reinster Nepp sind. Es geht ganz einfach nicht anders.
Denn als es kühl ist und nur die Strickjacke in Frage kommt, verrät ihr ein Blick in den Spiegel, dass die lilafarbene Jeans kein bisschen dazu passt. Um nicht zu sagen: Die Kombination verursacht vorübergehende Farbenblindheit!
Und als sie in den Shorts am Strand entlangschlendert, sieht das Batik-Shirt zu den Streifen aus, als habe sie die – natürlich erst kürzlich erstandenen – Teile aus der Lumpensammlung. Und als sie zum schicken Abendessen eingeladen wird, stellt sie verdutzt fest, dass sie gar kein „Unterteil“ zu ihrer figurfreundlichen Tunika eingepackt hat. Also muss sie die figurunfreundlichere Blümchenbluse anziehen …
Jahrelang ist es mir ganz ähnlich ergangen. Doch das ist Vergangenheit! Ich packe nur noch nach Farbkonzept! Im Grunde ist es das C&A-Konzept in bunt:
Genau wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Brenninkmeijer’schen Bekleidungsunternehmens generell nur in Schwarz und Weiß gekleidet sind, so trage ich im Urlaub nur Türkis und Oliv. Als (fast willkürlich gewähltes) Beispiel. Natürlich funktioniert das auch mit Türkis und Gelb. Oder Türkis und Weiß, Hellblau und Schokobraun, Currygelb und Anthrazit. Fortgeschrittene Farbkonzept-Reisende wagen sogar Dreifarbsysteme: Türkis, Oliv und Pink. Oder Oliv, Beige und Lila. Oder Orange, Lila, Grün – um mal eine ganz mutige Kombination in den Raum zu stellen.
Was das bringt? Ganz einfach: Egal, wie das Wetter wird und wie man seine Outfits kombiniert: Es passt immer wunderbar harmonisch zusammen! Kurze Hosen plus Sweatshirt oder Rock und Bluse oder Kleid und Weste oder … Egal. Wirklich! Rosa Muster sollte das unbedingt mal ausprobieren.
Und sie sollte Susis Texterella-Blog lesen, wo heute eine Blogparade gestartet wurde zum Thema Beautygeheimnisse. Meins ist hiermit gelüftet.
DeserTStorM
Das ist doch wirklich ein typisches Frauenproblem :-P
ICH hatte diese Problem noch nie :-P
admin
Vielleicht hast du es bloß nie bemerkt? Oder gehörst du zu denjenigen, die sich grundsätzlich in tristes Schwarz, verwaschenes Jeansblau oder erdiges Braun hüllen? Wie auch immer, jetzt kennst du ja meinen Trick :-)
Susi
Sprichst du von mir? ;-)) Ich packe meinen Urlaubskoffer auch immer berstend voll – muss alles dabei sein, was ich mag. Falls ich es tragen wollen würde. :-)) Aber bei mir passt vieles auch recht gut zusammen. Nein, kein Rosa! :-D
admin
Selbst wenn, nichts gegen Rosa! Mit Oliv kombiniert finde ich Rosa gar nicht so übel …
Außerdem finde ich, Koffer müssen proppevoll sein. Alles andere wäre pure Verschwendung!
Andrea
Ich seh schon, Ihr reist alle mit dem Auto oder mit dem Flugzeug… ;) Wenn die Familie einen Kurzurlaub einlegt und zur Abwechslung mal den Zug als fahrbaren Untersatz wählt, muss man sich SEHR genau überlegen, was man mitnimmt… :) (Okay, es gibt diesen Gepäckservice von der Bahn, aber hat den schon mal jemand ausprobiert? Außerdem würde man sich da ja NACKT fühlen, so ganz ohne schwere Taschen…)
admin
Das ist klar – um so wichtiger ist ein gut durchdachtes Farbkonzept. Probier’s aus! Natürlich ist es dann der Oberclou, wenn die schweren Taschen (besser: der schwere Rucksack) auch noch dazupasst :-)
wortfeilchen
Mist, Du hast mich erwischt: Stylisches Schwarz, erdiges Braun, mitternächtliches Blau und smaragdiges Grün reichen mir völlig aus – aber ich packe dennoch immer viel zu viel ein und schleppe mir einen Wolf. Also liegt es nicht an den Farben.
Männer hingegen kommen fast immer mit einer Ersatzunterhose und der Zahnbürste für drei Wochen aus.
admin
Smaragdiges Grün reißt’s wieder raus – das ist eine sehr feine Farbe! Das Packsystem minimalistischer Männer nehm ich mir in dem Fall nicht zum Vorbild. Vor allem, wenn die Ersatzunterhose nur für Notfälle eingepackt wird …
wortfeilchen
Vor allem harmoniert smaragdiges Grün perfekt mit den meergrünen Augen und das zählt auch, oder? ;-)
DAS wollte ich öffentlich nicht so sagen, wobei es statistisch doch erwiesen ist, dass männliche Unterhosen selten gewechselt werden … örgs!
admin
Natürlich zählt das! Aber sowas von! Sehr schöne Farbbezeichnung (neulich im Niederländischkurs gelernt) ist übrigens appelblauwzeegroen. Könnte dir auch stehen :-)
Statistisch erwiesen? Ich hab neulich mal gehört, dass der Durchschnittsdeutsche nur 1,2 Mal die Zahnbürste wechselt – im Jahr! Ist zwar ne andere Baustelle, aber mindestens ebenso eklig!
Edith Nebel
Das mit den Farbkonzepten mach ich mein ganzes Erwachsenenleben lang schon. Ich packe zwei, drei wildbunte Röcke in die Koffer und die T-Shirts so, dass möglichst viele davon zu allen dreien passen (schwarz, weiß, grün). Und zu Jeans passt eh alles.
Mein Farbfimmel, den ich von meiner Mutter „geerbt“ habe, die beruflich mit Klamotten zu tun hatte, fing schon in meiner Kindheit an. Nur im Falle eines Hausbrands würde ich die Bude in Kleidung verlassen, die farblich nicht zusammenpasst.
Ohne Witz: Ich richte meine Klamotten für die folgende Arbeitswoche am Samstag davor, bügle alles auf und hänge es in meinem Arbeitszimmer auf einen Kleiderständer. Eine Woche – ein Farbton. Letzte Woche war ich von Montag bis Freitag in Brauntöne gekleidet, diese Woche bin ich lila. Am Ende der Arbeitswoche kann ich das meiste davon zusammen in die Waschmaschine schmeißen und hab nicht achtunddrölfzig Einzelteile rumfliegen, die man mit nix anderem zusammen waschen kann.
Das mach ich seit über 20 Jahren so. Erzähle ich es im Kollegenkreis, lachen die Leute zwar. Aber dass mein Farbkonzept im Wochenrythmus wechselt, wäre von sich aus niemandem aufgefallen.
admin
Oh, endlich eine verwandte Seele! Diese Ignoranten lachen dich wirklich aus? Na sowas. Ein Farbkonzept ist eine wunderfeine Sache! Die Alternative? Bonjours-tristesse-Outfits oder clownsbunt – kommt beides nicht in die Tüte. Die Sache mit dem Wochenkonzept würde mir jedoch zu viel Vorab-Planung abverlangen. Ist aber kein Problem: Dank Mann und Kind und Gassioutfits und Fußballklamotten und so weiter kriege ich jedes Wochenende genug Waschmaschinenladungen in jeder Farbe voll …
Edith Nebel
Auf den Gatten wär farbkonzepttechnisch bzw. waschtechnisch kein Verlass. Bei dem sind alle Klamotten schwarz oder blau. Alleräußerstenfalls grün.
Broken Spirits
jeps… alle Klamotten schwarz oder blau.
Eben doch ein Frauenproblem :-P
admin
Problem? Wo ist ein Problem? Problematisch ist höchstens die modische Eintönigkeit allenthalben … Bunt macht gute Laune! Probier’s mal aus!
Petra (writingwoman)
Heike, ich wusste gar nicht, dass ich Rosa Muster heiße!
Aber ehrlich, ich packe wie eine Blöde, irgendwas, weil ich packen HASSE. Der Liebste fragt stets, was ich denn noch alles mitschleppen will. Dann sag ich, herrjeh, woher soll ich denn wissen, was ich in zwei Wochen anziehen will? Das kommt doch immer auf die Stimmung an, und die kann halbstündlich wechseln, vom Wetter ganz zu schweigen.
Da wir diesmal zu viert im Winzauto unterwegs waren (2 Wochen), musste ich mich mal beschränken und hab trotzdem das meiste nicht gebraucht…
Im Übrigen: Selbst wenn ich nur schwarze Klamotten einpacke – und ich habe deren viele – ist nicht gesagt, dass ich dann auch die stilistisch richtige Kombi habe *g* Der Knackpunkt sind letztlich immer die Schuhe, und da muss man ja im Urlaub bei viel Latscherei auch ncoh – oje – auf Bequemlichkeit achten. Und das mir Stückschuhliebhaberin…
Jedenfalls haben zwei schwedische H&Ms gut an mir verdient, weil ich den Koffer auf dem Hinweg extra nicht ganz voll gepackt hatte… (doch, das habe ich erstmals geschafft).
Aber dein Tipp ist auf jeden Fall trotzdem super. Und Türkis – ich wusste sofort, von wem das kommt :-)
admin
Ach DU bist das? :-)
Aber du hast vollkommen recht: Natürlich kann man zu Hause beim Kofferpacken noch nicht wissen, ob man übernächsten Freitag lieber einen Rock oder eine bequeme Jeans tragen möchte. Viel weniger ahnt man, ob es 30 Grad heiß sein wird oder 15 Grad und regnerisch – in Holland, unserem bevorzugten Urlaubsland, ist beides gut möglich.
Und das kleine Schwarze ist nicht immer die Lösung – wär ja auch viel zu traurig und zu trist.
Außerdem muss man den H&Ms dieser Welt ja auch was zu verdienen geben :-)
Andreea
Spätestens nach den dritten Ladung Wäsche gestern habe ICH ein Problem – mein Mann ist bunt und ich auch, aber auch zwei verschiedenen Farbgruppen. Das bedeutet Wäsche waschen nach Frühling- und Sommertyp.
DAS sind echte Probleme!
Ansonsten passt bei mir alles zusammen. Ein Phänomen das sich durch jahrelanges „einzelne Stücke kaufen“ etablieren konnte. Im Urlaub Klamotten kaufen? Niemals! Braun tragen? Niemals! Zu verdanken habe ich das einem strikten Budget der an die gewünschten Luxusstücke höchstens mal im Sale reicht.
Im Urlaub ist es einfach: Sommer=alles weiß+bunte Taschen. Nicht Sommer=alles plus schwarze Taschen.
admin
Da sagst du was – TASCHEN! Wer bunte Klamotten trägt, hat natürlich ein Taschenproblem. Ich liebe zum Beispiel bunt gemusterte Taschen (und hab mir letzten Sommer auch ein herrliches Exemplar bei Qiero gekauft), aber leider passt sie nur selten zu dem, was ich trage. Es sei denn, ich hätte einen Auftritt als Clown vor … :-) Dein Klamotten-Taschen-Konzept klingt sehr durchdacht!