Eine Runde Mitleid für alle, die Deutsch als Fremdsprache lernen müssen! Denn böse Fallen lauern an jeder Ecke – zum Beispiel beim Plural.
Ganze neun Varianten gibt es hier, und die große Frage lautet bei jedem einzelnen Substantiv: Welche ist richtig?
Bildet man seinen Plural durch Anhängen von -e (der Tag, die Tage), -er (das Kind, die Kinder), -en (die Tür, die Türen), -n (der Hase, die Hasen) -s (das Auto, die Autos)? Oder durch Umlaut (der Boden, die Böden)? Ist gar eine Kombination aus Umlaut und eine der Endungen -e oder -er richtig (der Bauch, die Bäuche; das Haus, die Häuser)? Oder bleibt das Wort etwa unverändert (Hammer, Braten, Wagen)?
Fragen über Fragen. Und als ob das nicht schon genug an Verwirrung wäre, gibt es auch noch jede Menge Begriffe, die grundsätzlich nur im Singular vorkommen: Der grüne Duden nennt unter dem aufregend klingenden Stichwort „Singularetantum“ die Beispiele Armut, Durst und Hunger – kein Wunder, dass davon keiner einen Plural will!
Dennoch gibt auch Ausnahmen von der Ausnahme: Nämlich Substantive, die eigentlich nicht als pluralfähig gelten, für die es in bestimmten Fachsprachen aber Pluralformen gibt: die Elektrizitäten, die Blute, die Betone, die Milche, die Bedarfe, die Gersten.
Geht’s noch absurder? Natürlich: Im umgekehrten Fall nämlich, wenn aus einem Pluralwort ein fachsprachlicher Singular geschnitzt wird. So könnte ich von mir behaupten, sowohl ein Elter als auch ein Geschwister zu sein. Tu ich aber nicht. Manche Begriffe sind eben nur im Plural schön. Zum Beispiel: Ferien …
Dunja Voos
Was für ein wunderbarer Beitrag!!!
:-)
Viele Grüße von Dunja
admin
Oh, danke für das Kompliment, Dunja!
Nina
Ich kann mich Dunja nur anschließen!