Teil 2 der Serie „Textberufe”: Profis verhindern „Wurstkäs“
Im „worst case“ müsste man auf den schwedischen Krimi, den indischen Film, den arabischen Interviewpartner, das russische Fachbuch oder das amerikanische Computerspiel verzichten.
Doch zum Glück gibt es ja Sprachprofis, die den Zugang zu allen Kulturen der Erde ermöglichen – weit über das übliche Schulenglisch oder VHS-Spanisch hinaus.
Wenn ein großer Wortschatz und die korrekte Anwendung grammatischer Regeln genügen würde, um als Übersetzer erstklassige Arbeit zu leisten, hätten Übersetzungsprogramme längst den Markt im Griff.
Doch Maschinen haben nunmal kein Sprachgefühl, kein Händchen für stilistische Feinheiten und kein Gespür für Sprachmelodie, -klang oder -rhythmus. Übrigens würde sicher kein Übersetzer der Welt den Titel der britischen Nationalhymne so übersetzen wie in der Headline angedeutet, und nur automatische Übersetzungen machen aus der „Rocky Horror Picture Show“ ein „felsiges Grausigkeit-Abbildung Erscheinen“.
Gute Übersetzer können nicht nur von Quell- in Zielsprache übertragen, sondern auch hervorragend formulieren. Nicht ohne Grund sind literarische Übersetzungen ebenso urheberrechtlich geschützt wie der Ursprungstext.
Die meisten Übersetzer haben ein Diplomstudium, eine fachakademische Ausbildung oder eine vergleichbare Qualifikation absolviert. Geschützt ist die Bezeichnung „Übersetzer“ allerdings nicht. Lediglich Urkundenübersetzer müssen gerichtlich beeidigt sein und können „beglaubigte Übersetzungen“ liefern.
Häufig sind Übersetzer auf bestimmte Textsorten oder Fachgebiete spezialisiert – beispielsweise auf Romane, Gedichte, Comics oder auf Sachtexte aus wirtschaftlichen, technischen und anderen Bereichen.
Aus aktuellem Anlass darf ich an dieser Stelle auf meinen nächsten Blogbeitrag aufmerksam machen: Es wird ein Interview mit einer Übersetzerin sein …
Coralita
Senkju foa träwelling … :-D
AbidiText
… wissss Deutsche Bahn :))