Als ich eben mit Luke durch die heimische Flur spazierte und – wie schon oft – einmal wieder feststellte, dass halbgefrorene Maulwurfshügelbröckchen die besten Hundespielsachen überhaupt sind, passierte mir das, was sonst nur in Wallander-Krimis geschieht: Aus dem Nichts kam ein Gedanke.
Allerdings ging es dabei nicht um eine unglaubwürdige Zeugenaussage, ein gefälschtes Alibi oder allgemeinen Pessimismus. Nein, was ich da so unvermittelt im Kopf hatte, war ein Lied. Genauer gesagt das Lied „Uschi, mach kein‘ Quatsch“.
Und als ob das nicht schon absurd genug wäre, überlegte ich weiter, wie unglaublich es doch wäre, wenn ich eines Tages als Kandidatin bei „Wer wird Millionär“ die Millionenfrage gestellt bekäme und die ausgerechnet lauten würde: „Wie heißt die Uschi aus dem Lied ‚Uschi, mach kein‘ Quatsch‘ mit Nachnamen?“ (Eigentlich träume ich ja davon, mit der Frage „Welches ABBA-Mitglied wurde in Norwegen geboren“ die Million zu knacken, aber das ist ein anderes Thema.)
In spann den Gedanken weiter. Jauch würde die Frage also vorlesen, ich würde lächeln, mich siegesgewiss zurücklehnen und – noch bevor die zur Auswahl stehenden Antwortmöglichkeiten eingeblendet werden – wissen: „Tulpenstängel, ist doch klar!“
Doch dann würde ich zögern: War es doch Tulpenzwiebel? Rosenzweig nicht … möglicherweise aber Butterblume? Ja, manchmal bin ich mein eigener Jauch, wenn ich so mit Luke über die Felder laufe und ihm zu seiner Erbauung gefrorene Maulwurfshügelbröckchen werfe.
Doch wenn ich dann nach Hause komme, kann ich mir zum Glück sofort Gewissheit verschaffen:
Und erfahre bei der Gelegenheit, dass das Lied von Stephan Sulke ist. Nicht von Jürgen von der Lippe, wie ich all die Jahre geglaubt habe …
PS: Aus aktuellem Anlass (siehe oben) wird der eigentlich für heute vorgesehene Blogbeitrag zum Thema „Aberwitzige Filmtitel“ auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Thomas Mayer
Köstlich, da geht man/frau kaum weiter als das Ortsschild und schon sind die Gedanken frei. Meine aber dadurch nicht, lese ich da Tulpenstängel? Das Wort gefiel mir nicht und schon wurde gegoogelt, mist,,, in den Lyrics steht tatsächlich am ende „Tulpenstängel“. Ok, ist ein Name und der wird halt so geschrieben, aber gefällt mir deshalb immer noch nicht.
Kurzum, es hat mir keine Ruhe gelassen und habe meine Plattensammlung durchsucht, jaaa, ich hab die Schallplatte von Sulke und da steht Tulpenstengel, chaka ! Ich finde es unglaublich, die Heike geht mit Ihrem Hund spazieren und ich suche deswegen nach einem Tulpenstengel.
lg Thomas
admin
Da siehste mal, wie das große Chaos doch unser aller Leben beeinflusst:
Thomas schaut seine Plattensammlung an und bringt mich dadurch dazu, den Duden zu wälzen:-)
Um hier keine halbgaren Infos als Antwort zu verbreiten, hab ich tatsächlich nochmal nachgeschlagen. Aaalso: Stengel ist alte Rechtschreibung, aber noch erlaubt. Stängel ist neue Rechtschreibung und ebenfalls korrekt. Sulkes Platte ist natürlich älter als die neue Rechtschreibung, sonst wär’s ja keine Platte. Was bedeutet: Alle haben recht!
tina de luxe
Wie cool! Ich hätte bei Jauch einen Telefonjoker für Uschis Nachnamen gebraucht, das geb ich zu – aber immerhin: Wäre nach dem Namen des Albums gefragt worden, ich hätt’s gewusst. „Kekse“, richtig? :-) *ohnezugucken*
admin
Kekse? Tatsächlich? keine Ahnung, nie gehört. Wie passend, dass Nina gerade unseren frisch gekürten Star für Oslo mit den Adjektiv „keks“ beschrieben hat – als Mischung aus keck und kess. Wenn das Sternchen jetzt noch Uschi hieße statt Lena …