Dass viele Favoriten, Geheimfavoriten und Exfavoriten in Südafrika Angsthasenfußball spielen, ist wohl leider nicht zu ändern. Wenden wir uns also einem spannenderen Thema zu – den WM-Teams. Wer hat den schönsten Spitznamen?
Kategorie 1: Farbe bekennen
Mit den Trikots ist es so ähnlich wie auf dem Ritterturnier – man will erkennen, ob man Freund oder Feind vor sich hat. Doch während die Ritter ihr Wappen auf dem Schild tragen, brauchen die Spieler zwei freie Hände (beispielsweise zum Foulen oder damit sich in ihnen die Hand Gottes materialisieren kann). Deshalb tragen sie ihr Wappen quasi auf dem Leib. Und lassen sich ganz gerne nach den Farben dieser textilen Statements benennen: So bezeichnet man die Nationalmannschaft Argentiniens als „La Albiceleste“ (Weiß und Himmelblau), die Chilenen als „La Roja“ (Rot), die Paraguayer als „Albiroja“ (Weiß und Rot), die Franzosen als „Les Bleus“ (Blau) oder „Equipe Tricolore“ (dreifarbige Mannschaft), die Neuseeländer als „All Whites“ (ganz in Weiß), die Serben als „Plavi“ (Blau) und nicht zu vergessen die Niederländer als „Oranje“ (Orange).
Kategorie 2: Auserwählt um zu siegen
Natürlich handelt es sich bei einer Nationalmannschaft um das „Best of“ aller Spieler eines Staates. Sofern sie nicht verletzt sind oder den Trainer durch unreifes Verhalten verärgert haben. Auf den jungen Fußballmillionären lastet also Verantwortung – eine ganze Nation erwartet nicht weniger als den Cup von ihnen. Daran erinnern Bezeichnungen wie „La Seleccion“ in spanischsprachigen Ländern bzw. „A Seleção“ in portugisischsprachigen. Die Slowaken kürzen ihr Wort für „Auswahl“ (Reprezentacia) ab und nennen ihr Team „Repre“. Abgekürzt wird auch in der Schweiz, wo man aus der Nationalmannschaft schlicht „Nati“ macht – was ein bisschen nach Hooligan-Müsli klingt.
Kategorie 3: Gib ihnen Tiernamen!
Nach den bisherigen WM-Spielen wäre man geneigt, die meisten Teams als „Schnecken“, „Faultiere“ oder „Esel“ zu bezeichnen. Tatsächlich haben sie aber Namen wie „Wüstenfüchse („Les Fennecs“ – Algerien), „Elefanten“ („Les Elephants“ – Elfenbeinküste), „Tiger“ („Tigers“ – Südkorea), „Drei Löwen“ („Three Lions“ – England) „Die unbezähmbaren Löwen“ (Les Lions Indomptables“ – Kamerun) oder „Superadler“ („Super Eagles“ – Nigeria). Geradezu entzückend dagegen ist der Spitzname „Kanarienvögel“ („Os Canarinhos“) für die Teilzeitzauberer aus Brasilien …
Kategorie 4: Mehr Abwechslung, bitte!
Geradezu poetisch sind dagegen Namen wie „Schwarze Sterne“ („Black Stars“ – Ghana), „Kleine Drachen“ („Zmajceki“ – Sowenien) oder „Blaue Samurai“ („Samurai Blue“ – Japan). Humor beweisen die Australier mit dem Spitznamen „Socceroos“ (aus „Soccer“ und „Kangaroos“) und die Dänen mit „Danish Dynamite“ („dänisches Dynamit“) bzw. „Olsenbanden“. Wer auf die Idee kam, eine so defensiv aufspielende Mannschaft wie die der Griechen als „Piratenschiff“ („To Piratiko“) zu bezeichnen, bleibt wohl ein ewiges Fußballrätsel. Den schönsten Namen für ihre Nationalmannschaft haben aber eindeutig die Gastgeber: Mit „Bafana Bafana“ („die Jungs“) ist Südafrika auf jeden Fall Namensweltmeister.
Und die Deutschen? Glänzen lieber auf dem Platz. Jogis Jungs werden übrigens im Ausland als „Mannschaft“ bezeichnet. Und jeder weiß, dass am Ende die beste Mannschaft Weltmeister wird …
rebhuhn
hooligan-müsli – entzückend! :)
admin
Hast recht – ich hab die Tags ergänzt. Falls jemand genau sowas zum Frühstück sucht :-)