Fußgönheim bei Maxdorf im Rhein-Pfalz-Kreis hat es in über 1100 Jahren Ortsgeschichte auf sage und schreibe 2700 Einwohner, ein Schloss, ein Kartoffelmuseum, ein Gewerbegebiet und eine Mehrzweckhalle gebracht. Respekt!
Aber das alles spielt im Grunde keine Rolle. Viel wichtiger sind Fragen wie diese:
Wie heißt eigentlich das Kunden-Waren-Trennstäbchen am Kassenfließband des Supermarktes? Schwierig, schwierig. Selbst Bastian Sick nahm sich bereits der Thematik an, und die XING-Gruppe „Namestorm“ entwickelte allerhand Vorschläge dafür, allen voran das unübertroffene „Meinsdeins“.
Auch die Tatsache, dass es kein Wort für das Gegenteil von „durstig“ – entsprechend „satt“ für „hungrig“ – gab, konnte die Dudenredaktion nicht hinnehmen. 1999 schrieb sie gemeinsam mit dem Getränkehersteller Lipton einen Wettbewerb aus, bei dem unter 100000 Einsendungen das schöne Wörtchen „sitt“ als Sieger hervorging. Bisher konnte es sich zwar noch nicht behaupten, doch wenn wir es alle fleißig verwenden, könnte sich das ja ändern.
Aber es gibt so viel zu tun! Denn „Meinsdeins“ und „sitt“ sind nur zwei von unzähligen Beispielen für Dinge, Zustände und Gefühle, für die es noch keine Bezeichnung gibt. Oder besser gesagt: gab. Bis „Der tiefere Sinn des Labenz“ (von Douglas Adams, John Lloyd und – für die deutsche Ausgabe – Sven Böttcher) erschien – ein Wörterbuch, dessen Aufkleber „Dieses Buch wird Ihr Leben verändern“ nicht zu viel verspricht.
Ein wunderbares Werk, das ich nur jedem dringend empfehlen kann!
Einige Highlights daraus:
Tübingen: Eine Zahnpastatube zusammenrollen, um den Rest herauszuquetschen.
Baltrum: Instinktiver Groll gegen alle Menschen, die jünger sind als man selbst.
Rüsselsheim: Die Extratasche an der Vorderseite gewisser Herrenslips.
Doch dann das:
Fußgönnheim (salopp): Pediküre-Salon
Nein, also wirklich: Nein. Das trifft nicht zu. Über das überflüssige N könnte man ja noch großzügig hinwegsehen. Aber Pediküre-Salon? Lächerlich!
Die richtige Definition muss heißen:
Fußgönheim: Das unangenehme Gefühl, wenn ein etwas zu locker sitzender Strumpf in einem etwas zu großen Gummistiefel langsam über die Ferse nach vorne rutscht, mit jedem Schritt weiter in Richtung Stiefelspitze wandert und schließlich als störendes Textilknäuel vor dem nackten großen Zeh feststeckt.
Oder würde dem irgendwer widersprechen wollen?
Mocca
Ich kämpfe ja immer noch für die Einführung der Begriffe „Drittel [Monat]“ oder „Zweidrittel [Monat]“ als Zusatz für „Mitte [Monat]“ zur Beschreibung eines Datums um den 10. oder um den 20. .
admin
Oh, dafür müssten sich doch noch bessere Begriffe finden! Ich muss ja schon immer umrechnen, wenn ich Uhrzeiten wie „Viertel drei“ (= 14.15 Uhr) oder „Dreiviertel fünf“ (= 16.45 Uhr) genannt kriege … Wenn du das jetzt noch für Monate einführst, ist die Verwirrung komplett :-)
Mocca
Ich glaube, Drittel November ist genau so eindeutig wie Mitte November. Aber wir können das ja mal austesten und zweidrittel November nochmal darüber diskutieren. :D
admin
Moooment: MITTE ist die Hälfte. Und ein Drittel ist weniger. Also wie jetzt? Willst du mich komplett verwirren? ;-)
Broken Spirits
Das Kartoffelmuseum ist mir bisher entgangen. ist das sehenswert? Was gibt es da?
(Muß da nochmal hin *fg*)
admin
KEINE Ahnung. Wär mal nen Ausflug wert, was?
Broken Spirits
Bin dabei :-)
admin
Ist vorgemerkt. Der nächste Blogausflug geht ins Kartoffelmuseum!