Teil 1 der Serie „Textberufe“: Was schreiben die eigentlich den ganzen Tag lang?
Bücher und Zeitschriften werden mit der Absicht gekauft, sie zu lesen. Seite für Seite, Satz für Satz. Ganz anders sieht es bei Werbebriefen, Imagebroschüren oder Anzeigen aus: Die meisten Leser haben fest vor, diese Texte zu ignorieren.
Deshalb kann es sich kein Werbetexter leisten, leseunfreundlich, verschachtelt, kompliziert oder gar unverständlich zu formulieren. Werbetexte buhlen um Aufmerksamkeit – indem sie angenehm zu lesen sind, Kompliziertes einfach auf den Punkt bringen, Vorteile klar herausstellen und weder für das eigene Ego noch für den Vorstandsvorsitzenden, sondern für den Leser geschrieben sind. Deshalb machen gute Werbetexte im Idealfall sogar Spaß.
So zu schreiben kann man – das nötige Talent vorausgesetzt – in einigen Privatschulen lernen. Die meisten Werbetexter sind jedoch Quereinsteiger. Sie arbeiten entweder als Festangestellte oder als Freelancer für Agenturen oder Unternehmen.
Übrigens haben einst sogar Berthold Brecht, Erich Kästner und Rainer Maria Rilke Werbetexte verfasst …