Rezension „Eisprinzessin von Lisa Graf-Riemann
Im Mai erschien mit „Eisprinzessin“ der inzwischen vierte Krimi meiner lieben und geschätzten Netzwerkkollegin Lisa Graf-Riemann – der dritte Obernbayern-Krimi um Hauptkommissar Stefan Meißner.
Diesmal hat Meißner es nicht nur mit einer verschwundenen Frau, einem nervenschwachen Ehemann, der dubiosen Verwandtschaft und seinen eigenen Frauengeschichten zu tun, sondern auch noch mit dem Grauen an sich: einem neuen Kollegen, der sich als Egoist par excellence entpuppt.
Eigentlich beginnt alles damit, dass ein Kollege ausscheidet, weil er die große Liebe am Mittelmeer gefunden hat. Doch dieser Ego-Trip ist okay – der Mensch hat schließlich ein Recht auf Glück und Selbstverwirklichung.
Viel schlimmer der Nachfolger: Ein Mensch, der unbedingt selbst punkten will, und sei es auf Kosten der Kollegen. Der auf Teufelkommraus bestimmen will, nicht vernünftig mit seinen Mitstreitern kommuniziert und das Wort „Teamplayer“ wohl noch nicht einmal buchstabieren kann.
Das Ganze erinnert schwer an eine Botschaft, die neulich durch die sozialen Netzwerke gegeistert ist:
In jedem Team versteckt sich das „I“ (wie „ich“) im A-Loch …
Meißner reagiert, nachdem ihm das alles klar wird, auf kauzige Weise: Er zieht sich zurück, traut einfach seiner eigenen Spürnase und am Ende lässt er … Aber nein. Wie er dann am Ende dieses Egoschwein aussehen lässt, verrate ich lieber nicht. Nicht, dass ich noch das Lesevergnügen schmälere …
Fazit? Spannung, Unterhaltung, Lesebefehl!