Die letzten Worte Goethes sind angeblich unvollendet. Eigentlich soll er gefrankfurtert haben wollen: »Mer liecht hier so schlecht«.
Nun gut, das war ins Unreine gesprochen – Goethe ahnte wohl nicht, dass es bei diesem Textentwurf bleiben würde. Oder doch?
Letzte Worte sind eine Textsorte, mit der Profis selten beauftragt werden. Aber wenn, dann müsste man erst einmal diese Top Ten überbieten:
Platz 10 – General Sedgewick:
»Die könnten nicht mal einen Elefanten treffen auf diese Entfern…«
Platz 9 – Eva Maria Veigel (zur Tee servierenden Zofe):
»Stell sie hin, dumme Gans! Denkst du, ich kann sie nicht selbst nehmen?«
Platz 8 – Karl Marx:
»Geh raus, verschwinde! Letzte Worte sind etwas für Narren, die zu Lebzeiten nicht genug gesagt haben.«
Platz 7 – Maria Montessori:
»Werde ich nicht mehr gebraucht?«
Platz 6 – Conrad Hilton:
»Der Duschvorhang gehört nach innen in die Wanne.«
Platz 5 – Anna Pawlowa:
»Macht mir mein Schwanenkostüm fertig.«
Platz 4 – Humphrey Bogart:
»Ich hätte nicht vom Scotch zu den Martinis wechseln sollen.«
Platz 3 – Dominique Bouhours (zu seinen Grammatikschülern):
»Ich bin dabei zu sterben, oder: Ich sterbe gerade – beide Wendungen sind gebräuchlich.«
Platz 2 – Marlene Dietrich (zu einem Priester):
»Was soll ich mit Ihnen reden? Ich habe demnächst einen Termin mit Ihrem Boss!«
Platz 1 – Oscar Wilde:
»Entweder geht diese scheußliche Tapete – oder ich.«
Sibylle
Jaja, Goethes „Mehr Licht…“. Eine schöne Erklärung dazu hat Thomas Bernhard mal geliefert (weiß leider grade nicht, wo). Laut Bernhard habe Goethe gesagt: „Mehr nicht“. Das find ich schön und titanisch-angemessen. Und vollendet wäre dann ja damit nicht nur das Leben, sondern auch der Satz.
Aus deiner Hitliste gefällt mir #6 am besten.
admin
LOL
Ja, Nummer sechs – das war die letzte Botschaft an die Hotelangestellten :-) Hätte er mal lieber eine brauchbare Botschaft an seine Nachkommen hinterlassen …