Menschen, die eine sitzende Tätigkeit ausüben, stets frische Wäsche tragen und durchschnittlich 0,7 Duschbäder pro Tag nehmen, werden diese Frage kaum stellen müssen. Denn sie zeichnen sich durch olfaktorische Standardeigenschaften aus und verströmen – laut Definition – durch die Poren ihrer ziemlich genau 1,8 Quadratmeter Hautoberfläche lediglich einen Körpergeruch der Stärke 1 Olf.
Nun ist es offensichtlich so, dass nicht alle, die beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln neben uns reisen, die uns im Büro gegenübersitzen oder die versuchen, uns lateinische Deklinationsreihen beizubringen, über eben jene Standardeigenschaften verfügen, die der Däne Ole Fanger bei der Definition seiner Maßeinheit für Gerüche zugrunde legte. Nein, sie scheinen nicht einmal über die Fähigkeit zu verfügen, den berühmten »Schatz, riech mal«-Satz zu stellen (oder zumindest auf die Antwort angemessen zu reagieren).
Tja, könnte man denken. Pech, wenn man mit solchen Miefschleudern zu tun hat. Beispielsweise mit Kettenrauchern, die 25 Olf verströmen, oder gar mit geschwitzten Athleten, die es auf sage und schreibr 30 Olf bringen.
Tja, könnte man aber auch denken, dagegen sollte man was tun. Am besten etwas, womit sich richtig fett Geld verdienen lässt (das ja bekanntlich überhaupt nicht stinkt).
Und schon hat man eine Marktlücke entdeckt! Müsste nur noch ein Olfometer erfunden werden, damit ein Gestanksfrühwarnsystem eingeführt werden kann. Wer der Öffentlichkeit mehr als 20 Olf zumutet, löst ohrenbetäubenden Alarm aus und zahlt deftige Strafen, die natürlich nur guten Zwecken zugute kommen. Nachwuchstextern zum Beispiel.
Ach, was hätte ich in meiner Schulzeit für einen solchen Olfometer gegeben! Wunderbar wäre es gewesen, den penetranten Fragen nach Tonart, Kadenz und Intervall elegant entgehen zu können: Ein durchdringender Warnton hätte mich garantiert gerettet!
Biggi
ohhhhhh, wird das ein Glossenblog hier?
Göttlich. und schon abonniert. :-)
admin
Sieht ganz so aus. Und vielleicht lerne ich eines Tages auch noch, mich kürzer zu fassen: Bloggerechte Kurzglossen :-)
Sibylle
Glückwunsch! Dein blutjunges Blog ist türkis? Whoa, das find ich ja mal überraschend ;)
Ist „Olf“ wirklich die Maßeinheit für Mief? Sehr lustig, eine der schlechtest gelüfteten Orte im Berliner Kneipiversum heißt „Olfe“. (Es ist aber zuweilen sehr schön da.)
admin
Danke für die Glückwünsche!
Wie sonst, wenn nicht türkis? Sogar meine Küche ist türkis gestrichen … Wenn ich die Welt mal so RICHTIG überraschen will, dann entscheide ich mich spontan für gelb. Oder lila.
„Olfe“ – sicher einer der passendsten Namen überhaupt für miefige Kneipen :-)